Samtige Zeit
Nun ist sie bald vorbei, die Zeit in der der Kopfschmuck von Rot- und Damhirschen in Samt gehüllt ist…
Denn es wird Ernst. Mit zunehmendem Testosteronspiegel lösen sich die sogenannten Feisthirschrudel auf und die Hirsche ziehen zu ihren jeweiligen Brunftplätzen. Dort brauchen sie ein hartes und stabiles Geweih, um ihren Platz gegenüber Rivalen zu verteidigen. Mit Samthandschuhen „fassen“ sie sich die Konkurenten dabei nicht gerade an. Im Gegenteil: Es wird erbittert gekämpft. Samt im Geweih ist in dieser, etwa 3 Wochen dauernden Zeit fehl am Platz.
Erst zum Ende des Winters, wenn die neue Vegetationsperiode, eine Zeit mit ausreichend Nahrung bevorsteht, werfen die Hirsche ihre Geweihstangen ab. Und nun beginnt sie von neuem – die samtige Zeit. Denn während dieser Phase, in der sich das neue Geweih der Hirsche bildet, sind die nachwachsenden Stangen weich und von einer samtigen Hautschicht, dem sogenannten Bast umhüllt. Erst im Juli/August, wenn das Wachstum abgeschlossen ist, stirbt der Bast ab und wird an Sträuchern und Bäumen abgescheuert (gefegt).
Der Großteil der Rothirsche verfegt im Juli und der Großteil der Damhirsche im August sein Geweih.